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Studie zur VEGF-D-Normwertbestimmung abgeschlossen


Blutwerte geben Aufschluss über unseren Gesundheitszustand. Liegen sie im Normbereich, ist meist alles in Ordnung. Liegen sie darunter oder darüber, geben sie Hinweis auf ein mögliches Problem und häufig Anlass zur weiteren Ursachenforschung. Doch welche Werte sind eigentlich normal? Um das herauszufinden und ein repräsentatives Ergebnis zu erhalten, müssen zunächst tausende von Blutproben analysiert werden. Dabei können die Normbereiche für Kinder noch einmal von denen für Erwachsene abweichen oder zum Beispiel geschlechtsspezifische Unterschiede aufweisen.

 

Welche Normbereiche für den VEGF-D Wert im Kindesalter angenommen werden können, hat nun die Universitätsklinik Leipzig in einer unter anderem auch von der Deutschen Tuberöse Sklerose Stiftung mit rund 14.000 Euro geförderten Studie erforscht und dazu Blutproben von insgesamt 2033 Jungen und Mädchen untersucht.

 

Für den VEGF-D Wert gibt es für Erwachsene bereits seit längerem einen etablierten Normbereich. Bei LAM-Patientinnen ist er im Vergleich zu gesunden Menschen deutlich erhöht und sinkt unter Therapie mit mTOR-Inhibitoren signifikant ab, während sich die Lungenfunktion gleichzeitig verbessert. Den gleichen Effekt konnte man auch bei der Behandlung von Angiomyolipomen mit dem mTOR-Hemmer „Everolimus“ beobachten. Ein kausaler Zusammenhang zwischen einem erhöhten VEGF-D Wert und dem unkontrolliertem Zellwachstum bei TSC-Patienten erscheint damit zumindest denkbar. Deswegen ist der Wert auch ein spannender Biomarker für TSC.

 

Nach Studienlage unterliegen die Normwerte für Kinder bis ins Erwachsenenalter hinein verschiedenen Schwankungen und unterscheiden sich sowohl vor, während und nach der Pubertät als auch zwischen Jungen und Mädchen. Mit ihrer Bestimmung wurde nun die Ausgangslage geschaffen, um Fragen zur TSC-spezifischen Tumorentwicklung weiter auf den Grund gehen zu können.